Historie

Die Gründer und Erbauer des Kraftwerkes Köhlgartenwiese

Der 1919 gegründete Zweckverband hat die Aufgabe, die Einwohner des Verbandsgebietes mit Strom zu versorgen.

Das Wasserkraftwerk mit Stausee, Teile des Mittelspannungsnetzes sowie die Ortsnetze gehören dem Verband. Die Straßenbeleuchtungsanlagen stehen im Eigentum der einzelnen Verbandsgemeinden.

Das Stromnetzgebiet umfasst rund 3 000 Einwohner.

Verbandsmitglieder sind die Gemeinden:
Elbenschwand, Malsburg-Marzell mit dem Ortsteil Marzell, Raich, Sallneck, Steinen mit den Ortsteilen Endenburg, Kirchhausen und Lehnacker, Tegernau, Wies, Wieslet mit dem Ortsteil Eichholz und Henschenberg.

Auszug aus dem Bericht des Fritz Denz von 1970 zum 50-jährigen Bestehen des Bezirksverbandes Kraftwerk Köhlgartenwiese

„Als kurz vor der Jahrhundertwende die Elektrizität ihren Siegeszug um den Erdball begann, war es zunächst nur ein kleiner Teil der Bewohner des Landes, denen die neue Energieform mit ihren vielen Vorzügen zuteil werden konnte.

Der Bau von großen und wirtschaftlich arbeitenden Kraftwerken, ob mit Dampf oder Wasser betrieben, erforderte Erfahrungen, die nicht von heute auf morgen vorhanden waren.
So ist es zu erklären, dass vor und nach dem ersten Weltkrieg außer Industrieunternehmen auch Gemeinden, Gemeindeverbände und einzelne Höfe nahe gelegene Wasserkräfte selbst zur Stromerzeugung ausnutzten.

Der unglückliche Ausgang des ersten Weltkrieges, mit seinen wirtschaftlichen Nöten hat wohl auch ein Dutzend Gemeinden im Kleinen Wiesen- und hinteren Kandertal veranlasst, sich nach einer solchen Stromquelle umzusehen. Man hat einen Zweckverband gegründet und beschlossen, das Wasser der Köhlgartenwiese, das auf einer Stecke, etwa 5 Kilometer unterhalb der Gemeinde Wies, ein ziemlich starkes Gefälle aufweist, zu nutzen.

Der Bezirksverband wurde 1919 gegründet und es muß schon zügig und mit Überlegung gearbeitet worden sein, denn die Anlage war bereits am 1. Dezember 1920 in der Lage, die Gemeinden mit Strom zu beliefern.

Die Stromerzeugung wurde bis 1954 ohne fremde Hilfe, nur mit zwei Maschinensätzen bewältigt. Danach wurde ein Netzanschluss mit den Kraftwerken Rheinfelden hergestellt und im Verbundbetrieb gearbeitet.

Eine Episode darf nicht unerwähnt bleiben, das Schicksal des kleinen Werkes bei Kriegsende:
Nach dem Willen der Machthaber von damals sollte die Staumauer und das Kraftwerk durch Sprengung zerstört werden. Unter höchstem Einsatz gelang es dem damaligen Vorsitzenden des Bezirksverbandes Kraftwerk Köhlgartenwiese, Herrn Bürgermeister Weber von Wies, diese sinnlose Zerstörung zu verhindern. Das Kraftwerk wäre vermutlich auch nie wieder aufgebaut worden.”